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Band 3: Strack, Christina (2021). Aufstieg und Scheitern der intellektuellen Revolution des Iran: Akteur*innen und Ideen der Reformbewegung

 

Kurzfassung/Abstract

 

Seit der Islamischen Revolution 1979 setzte das Regime unter dem Revolutionsführer Ayatollah Khomeini seine Herrschaftsauffassung mit Gewalt und gegen großen Widerstand anderer Revolutionär*innen durch. Nach Khomeinis Tod 1989 war es erstmals möglich, den Absolutheitsanspruch der ¬Rechtsgelehrten in Frage zu stellen. Es entstand eine Reformbewegung, die mit dem Wahlsieg Mohammad Khatamis als Präsident im Jahre 1997 ihre größte Chance auf einen Systemwandel hatte. Ihre Anhänger*innen forderten eine zivilgesellschaftliche Wende auf der Basis von Toleranz und Pluralismus, welche sich islamisch begründen ließ oder einem säkularen Staatsverständnis unterlag. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wieso die Reformbewegung unter Präsident Khatami keine Demokratisierung und zivilgesellschaftliche Wende des iranischen Systems herbeiführen konnte und wie der konservative Klerus es vermochte, die Machtzentren weiterhin zu besetzen und zu kontrollieren. Das Scheitern der Reformbewegung wird dabei auf drei Ebenen betrachtet: institutionell, personenbezogen und ideologisch. Zudem wird dieses Scheitern im Spannungsdreieck aus den Widersprüchlichkeiten des politischen Systems, der Ohnmacht der Reformer*innen und dem Aufstieg der Konservativen verortet (vgl. Akbari, 2007, S.1).

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